Die ImmoWertV: So wird der Verkehrswert Ihrer Immobilie gesetzlich ermittelt

Sachverständiger Lars Kuntz
AUTOR, GUTACHTER UND GESCHÄFTSFÜHRER
Mann in grauem Sakko zeigt auf Whiteboard mit "Restnutzungsdauer", "Gebäude", "80 Jahre GND", "20 Jahre RND" und Diagramm.
Logo von TÜV Rheinland mit blauem Dreieck und stilisierten Wellen.
Logo der Handwerkskammer für Unterfranken mit blauem Symbol und Text.
B.V.S. Sachverständige Logo mit Text: Mitglied im Landesverband Hessen, öffentlich bestellter und vereidigter sowie qualifizierter Sachverständiger e. V.

Vorwort

Wenn ein Sachverständiger den Wert Ihrer Immobilie bestimmt, arbeitet er nicht willkürlich, sondern nach strengen gesetzlichen Vorgaben. Die Grundlage dafür ist die Immobilienwertermittlungsverordnung (ImmoWertV).
Sie stellt sicher, dass der Verkehrswert objektiv, transparent und nach einheitlichen Standards ermittelt wird. Das Verständnis der ImmoWertV ist entscheidend, um die Bedeutung eines Verkehrswertgutachtens zu verstehen.
In diesem Artikel erklären wir Ihnen, was die ImmoWertV ist, welche Prinzipien sie festlegt und wie sie die Wertermittlung Ihrer Immobilie gesetzlich regelt.

Was ist die ImmoWertV?

Die Immobilienwertermittlungsverordnung (ImmoWertV) ist eine Verordnung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Sie legt die Grundsätze und Verfahren für die Wertermittlung von Immobilien in Deutschland fest. Ziel ist es, eine einheitliche und nachvollziehbare Basis für die Bewertung von Grundstücken und Gebäuden zu schaffen.
Die ImmoWertV regelt unter anderem:
  • Die Definition des Verkehrswertes nach § 194 BauGB.
  • Die anzuwendenden Wertermittlungsverfahren (Vergleichswert-, Ertragswert- und Sachwertverfahren).
  • Die Faktoren, die in die Bewertung einfließen müssen (Lage, Zustand, bauliche Anlagen, etc.).

Die Prinzipien der ImmoWertV

Die Verordnung basiert auf dem Grundsatz, dass der Wert einer Immobilie aus der Gesamtheit ihrer wertbestimmenden Merkmale resultiert. Die ImmoWertV schreibt vor, dass der Gutachter die folgenden Prinzipien berücksichtigen muss:
  • Marktprinzip: Der Wert wird primär aus den am Markt erzielten Preisen abgeleitet.
  • Objektivität: Die Bewertung muss frei von subjektiven Einflüssen sein.
  • Transparenz: Die Wertermittlung muss für Dritte nachvollziehbar begründet werden.

Die Wertermittlungsverfahren nach ImmoWertV

Die Verordnung legt fest, welches Verfahren in welcher Situation anzuwenden ist:
  • Vergleichswertverfahren: Dies ist die primäre Methode für eigengenutzte Immobilien, da sie den Marktwert am besten abbildet.
  • Ertragswertverfahren: Dieses Verfahren ist der Standard bei vermieteten Immobilien wie Mehrfamilienhäusern oder Gewerbeobjekten, da es die Rentabilität der Immobilie in den Fokus rückt.
  • Sachwertverfahren: Dieses Verfahren wird oft ergänzend oder bei Immobilien angewendet, für die keine Vergleichswerte oder Erträge vorliegen.

Fazit

Die ImmoWertV ist die gesetzliche Grundlage für jedes professionelle Verkehrswertgutachten. Sie sorgt dafür, dass der Verkehrswert Ihrer Immobilie objektiv, nachvollziehbar und rechtssicher ermittelt wird.
Wenn Sie den Wert Ihrer Immobilie bestimmen lassen, sei es für den Verkauf, die Einbringung in eine VV-GmbH oder die Auseinandersetzung mit dem Finanzamt, können Sie sich darauf verlassen, dass ein qualifizierter Sachverständiger nach den Vorgaben der ImmoWertV arbeitet. Dies gibt Ihnen die Sicherheit, dass das Gutachten in jeder Situation Bestand hat.
Lars Kuntz
GUTACHTER UND GESCHÄFTSFÜHRER
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